Rudolf Treffler

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1904    † 1943

 

Lebenslauf

Rudolf Treffler wurde am 3.7.1904 in Bach/Leoben geboren. Er war Eisenbahner. Bis 1930 war er Mitglied der sozialdemokratischen Partei Österreich und des republikanischen Schutzbundes.

Beteiligung am Aufbau der KPÖ-Organisation der Eisenbahner

Rudolf Treffler trat der KPÖ bei. Ab 1939 war er führend am Aufbau der KPÖ-Organisation der Eisenbahner beteiligt.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 6. 9. 1941 wurde Rudolf Treffler verhaftet und am 9. 12. 1942 in Graz gemeinsam mit Johann Freudenthaler, Ernst Kapaunig und Johann Rothmann (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 13.4.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Im Juni 1941 wurde er von Götzinger verständigt, dass der Monatsbeitrag von nun an auf 1. – RM erhöht werde. Durch diese Erhöhung und ihren Zeitpunkt ist ganz allgemein die Eigenschaft dieses Beitrages als eines Mitgliedsbeitrages für die KPÖ offenkundig geworden und zum Ausdruck gebracht worden, dass die KPÖ nunmehr wegen des Ausbruchs des Krieges gegen die SU von ihren Mitgliedern erhöhten Einsatz und erhöhte Opferbereitschaft erwarte. Der Angeklagte zahlte nicht nur selbst bis August 1941 diesen erhöhten Beitrag, sondern hob ihn bis dahin auch von den vier Leuten ein, die ihm zur Kassierung zugewiesen worden waren.“

Gedenktafel, Denkmal

Sein Name steht auf der 1950 enthüllten Gedenktafel am Leobner Bahnhof; ebenso am 1975 errichteten Denkmal vor dem Bahnhof in Leoben.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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